Auch eine Weeneranerin wirbt für das Leben

Beklebte Lastwagen machen europaweit auf das Thema »Organspende« aufmerksam

»Wir müssen die Augen endlich öffnen und genau deshalb haben wir die Lastwagen-Aktion gestartet«, sagt Barbara Backer vom Verein für »Organtransplantierte Ostfriesland«. Auch eine Firma aus dem Rheiderland unterstützt den Verein.

bwo/tbo LEER. Die letzten drei beklebten Lastwagen der»Flotte des Lebens« sind am Samstag gestartet, um auf die Bedeutung von Organspenden aufmerksam zu machen. Angefangen mit nur wenigen Fahrzeugen rollen heute 353 Lastwagen durch die ganze Bundesrepublik. Auf einem der drei letzten Lastwagen, die auch quer durch Europa fahren werden, ist eine Rheiderländerin zu sehen. Es ist Janine Tuin aus Weener, die sich schon seit Jahren für die Organspende einsetzt. Der Abschluss der Lkw-Aktion wurde am Samstag in Leer gefeiert.

»Dieses Mal haben wir den Schwerpunkt auch auf Kinder gelegt, um auf die kleinen Kämpfer einmal aufmerksam zu machen. Babys, kleine und große Kinder sind gleichermaßen betroffen wie Erwachsene «, sagte Barbara Backer. Sie ist die 1. Vorsitzende des Vereins für  »Organtransplantierte Ostfriesland«.

Seit Februar 2017 rollen die beklebten Lastwagen quer durch Deutschland und Europa. Viele Menschen und Firmen unterstützen den Verein für »Organtransplantierte Ostfriesland«. So auch das Jemgumer Unternehmen Geertsema Logistik. »Trotz des kleinen Vereins mit 72 Mitgliedern haben wir bisher die komplette Finanzierung aller Folien und Arbeiten sichergestellt, was aber zunehmend schwieriger wird«, betonte Barbara Backer.

Der Verein kämpft für die Widerspruchlösung, »denn wir wissen, dass es der Wunsch der   Bevölkerung ist, zumindest zu großen Teilen«, so Barbara Backer, die selbst vor über zehn Jahren ein Spenderorgan erhalten hat.

Doch es gibt noch viele Vorurteile. »Ein Hirntoter ist tot und kein lebender Mensch, es ist ein Verstorbener. Ein Organspender ist immer ein am Hirntod  verstorbener Mensch. Nur wenige
Krankheiten schließen eine Organspende aus. Es ist keine Altersgrenze vorhanden«, so die 1. Vorsitzende.
Vieles muss sich laut Backer in den Köpfen erst noch bewegen, bis sich die Zahlen deutlich zum Positiven verändern. In Niedersachsen haben Ende 2018 insgesamt 929 Menschen auf die Transplantation eines lebenswichtigen Organs gewartet, in Bremen 75, bundesweit waren es knapp 9400 Patienten. Backer: »Wie viele haben wirklich gewartet, gehofft und gebangt? Niemand kann es nachvollziehen, denn sie standen auf keiner Empfängerliste, sie waren noch
zu gesund oder schon zu krank. Menschen, die wir nur noch in den Tod begleiten konnten. Menschen, denen wir Hoffnung auf Gesundung gemacht haben«.

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Quelle: RZ vom 17. September 2019